Mein WGT

Zurück aus Leipzig möchte ich meine Erlebnisse auf dem diesjährigen WGT festhalten.

25.05.2012

Ohne Probleme kommen meine Muse Sandra (a.k.a. Nuppsi) von Dortmund nach Leipzig. Das Zimmer im Radisson Blu ist 1a. Duschen und flink ins "kleine Schwarze"  geschlüpft. Anschließend mit der Straßenbahn zum Agra-Messegelände. Pünktlich um 18:00 eröffnen "Tanzwut" in gewohnt sympathischer Art den Reigen und sorgen von Anfang mit Stücken wie "Meer" oder "Bitte, bitte" an für gute Stimmung. Die nachfolgende Gruppe "Stahlmann" vermögen mich nicht wirklich zu überzeugen. Na ja, Geschmackssache. Vorteil ist, dass das einige Besucher ählich zu sehen scheinen, so dass ich mich bis in die erste Reihe durchfräsen kann und mit bester Aussicht die nachfolgenden Gruppen "Clan of Xymox", "Projekt Pitchfork" und "Eisbrecher" genießen kann. Letztere schmeißen am Ende des Konzerts fünf Plüscheisbären in die Menge, von denen ich tatsächlich einen fangen kann. Der erste Tag ist also mehr als gelungen.

26.05.2012

Der Samstag scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Zuerst scheitert mein Versuch Dr. Mark Benecke zu sehen an Überfüllung der Location. Eine Lesung im Hugendubel entpuppt sich als drittklassige Verarsche vom "Herrn der Ringe" und wird innerhalb weniger Minuten verlassen. Um 19:00 tritt Montserrat Caballe´in der Oper auf. Das Kontingent an Karten für die WGT-Besucher liegt offiziell bei 350. Der hinter mir stehende Besucher erklärt seiner Freundin, dass sie auf Platz 230 seien. Damit dürfte ich ja dann wohl drin sein?!? Von wegen! Nach über einer Stunde Warten in glühendheißer Sonne erklärt ein Angestellter der Oper, dass nun nur noch Karten an der Abendkasse gekauft werden können. Eine ganz miese Nummer. Also beteilige ich mich am Schaulaufen durch die Innenstadt und freue mich über die Leute, die begeistert den Fotoapparat zücken um von Nuppsi und mir ein Foto zu machen. Um 21:20 schlage ich püktlich im Felsenkeller auf um Ordo Rosario Equilibrio zu sehen. Ein geiles Konzert und ich bin schon gar nicht mehr sauer auf die Drecksoper. Danach fahre ich zu der "Obsession Bizarr"-Party. Ein Genuss der besonderen Art ;-) .

27.05.2012

Ich hatte es versprochen: An einem Tag besuchen wir den Leipziger Zoo. Eine wirklich schöne Einrichtung und absolut empfehlenswert. Nach dem Essen fahre ich zur Agra und sehe noch die letzten Lieder von "The House of Usher" . Danach spielen Mono Inc. Frontmann Martin Engler weiß, wie man das Publikum einbindet und so macht das Konzert richtig Spaß. Die danach folgenden "Diary of Dreams" sind souverän wie immer. Zugabe ist Ehrensache und endet mit "Traumtänzer". Perfekt! Während der Umbauarbeiten auf der Bühne komme ich mit der Dame neben mir ins Gespräch. Die erzählt mir, dass sie gestern (im Gegensatz zu mir - Ihr erinnert Euch?) in der Oper war und rund 100 bis 150 Plätze frei waren. ARSCHLOCHSOPER! Es bleibt aber gar keine Zeit, sich im Nachhinein noch einmal zu ärgern. Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen und "Peter Heppner" betritt die Bühne zum einzigen Mitternachtsspezial. Er singt sowohl aktuelle Sachen wie auch alte Wolfsheimhits. Einfach nur super.

28.05.2012

Das "Dark Kasperletheater" von "Lola Angst" fällt aus. Schade. Also fahre ich zu der Ausstellung "Die Boten des Todes". Die Ausstellung findet auf dem Dachboden eines Wohnhauses statt, in dem ich nicht wohnen möchte, genau genommen noch nicht einmal tot im Treppenhaus liegen will. Die Exponate wurden allerdings liebevoll zusammengetragen und behandeln dunkle Mythen aus dem Reich der Tiere. Am Abend komme ich wieder bei der Agra an. Douglas J. McCarthy tritt auf. Nitzer ohne Ebb gewissermaßen. Bin ich nach den letzten drei Tagen zu verwöhnt oder liegt es daran, dass der außer einem gelegentlichen "Danke" gar nicht mit dem Publikum interagiert und einfach seine Nummer abzieht? Überzeugen kann er mich jedenfalls nicht. Wie dem auch sei, er bringt seine Show zu Ende und keiner hält ihn mit Zugaberufen auf. Weg isser und räumt so das Feld für "Agonoize". Solltet ihr Geschmacklosigkeiten verabscheuen, solltet ihr um diese Combo einen kilometerweiten Bogen machen. Wenn man aber eine offensive Show mit Sezieren von Leichen, Kreuzigungen und literweise Kunstblut mag, dann ist "Agonoize" Königsklasse. Da ich mich mal wieder bis in die erste Reihe vorgearbeitet hatte, sehe ich am Ende des Konzerts aus, als wäre ich mehrmals verprügelt worden und hab Spaß wie Bolle.

29.05.2012

Heimreise. Nur noch vereinzelt huschen Menschen in schwarzen Gewändern über die Straßen, bevorzugt Richtung Hauptbahnhof. Ich habe das Glück Beifahrer sein zu dürfen, lasse mich in den Sitz sinken und freue mich auf´s nächste Jahr.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0